Déjà-vu - Knobloch/Rausch verlieren Samstagnachmittag Podiumschance, P5 und Zielankunft als Trostpflaster bei Lavanttaler "Jänner" Rallye
Der Start zur Rallye war diesmal auf etwa 1100 Meter Seehöhe geplant – dort herrschten nach nächtlichen Schneeschauern fast auf der halben Sonderprüfung winterliche Bedingungen mit Schnee und Schneematsch, folgerichtig stand das gesamte Spitzenfeld dort auf Winterreifen am Start. Aufgrund umgestürzter Bäume musste die erste Sonderprüfung jedoch abgesagt werden, vor SP2 – auf der die Strecke nur nass war - steckten die Top3 auf „überkreuzt“ (vorne und hinten jeweils ein Regenreifen und ein Winterreifen) um, sie hatten jeweils zwei Regenreifen als Reserve mit. Knobloch/Rausch hatten keine Regenreifen mit - auch deshalb, weil das Duo eine solche Reifenkombination noch nie getestet hat.
Knobloch: „Für die Top-3 war das Szenario Standardprogramm, da wir eine Mischbereifung mit Winter- und Regenreifen noch nie getestet haben, hatten wir das auch nicht in Erwägung gezogen. Bei den Bedingungen war es für mich klar, dass wir von Hermann und Simon eine ordentliche Packung aufgebrummt bekommen – dass auch Klausz auf die Reifenkombination setzte und 7 Sekunden schneller war als wir auf Winterreifen, das tat weh. Erfreulich war hingegen, dass wir trotz fehlenden Test nach nur 10 KM im Evo auf nasser Fahrbahn auf den Winterreifen schneller als die anderen auf Winter waren. Als wir beim zweiten Durchgang – diesmal waren wir alle auf vier Regenreifen – trotz der selben Reifen wie Klausz 7 Sekunden schneller waren als er, wusste ich – die Podiumschance lebt, dementsprechend zufrieden ging Freitagabend schlafen. Samstag Früh waren auf der neuen SP Schönweg – Siegelsdorf klare „Regen-Bedingungen“, diesmal konnten wir Klausz auf den selben Reifen um 14 Sekunden distanzieren, am Rundkurs Eitweg blieb der Vorsprung stabil. Beim zweiten Durchgang in Schönweg konnte Klausz etwas nachlegen, wir räumten mitten in der Sonderprüfung ein Brückengeländer ab, verloren etwas Zeit und Sicherheit – dennoch reichte es erneut für eine dritte Gesamtzeit. Unser Fabia hatte einige optische Kampfspuren abbekommen aber keine technisch relevanten, im Mittagsservice lagen wir somit zufrieden auf Platz drei.“
Im Service wurden teamintern die Streckeninfos studiert – teilweise Schneefahrbahn auf SP 10 Prebl-Perner führt zu rauchenden Köpfen, die noch nicht getestete Reifenkombi Winter-Regen stand ebenso zur Diskussion wie nur Winterreifen, nur Regenreifen war der Vorschlag von Teamchef Simon, Günther und Jürgen schien die Wahl bei den Bedingungen, die mit Bildern und Videos vor dem Service vermittelten, als zu riskant. Obwohl nie getestet, entschied sich das Team letztlich für Winter/Regen überkreuzt, um zumindest die Chance auf das Podium aufrecht zu erhalten. Zuerst dachte das Team darüber nach, mit vier Winterreifen zu starten – da aber nach den Ergebnissen von SP2 klar war, dass man auf SP9 mit Winterreifen extrem viel Zeit verlieren würden, entschied sich das Team zu dem weniger idealen „Test unter Wettbewerbsbedingung“, und startete - ohne das je zuvor getestet haben – überkreuzt mit Winter- und Regenreifen in die Stage.
Hermann und Simon setzen im Sinne der Performance im Siegeskampf auf vier Regenreifen, das sickerte gegen Serviceende bereits durch – dass auch das BRR-Team nachzog, hingegen nicht. Einzig Klausz hatte für SP10 zwei Winterreifen mit. Bereits am Start zur SP9 war somit klar – entweder Knobloch/Rausch hatten verpokert, oder alle anderen Top-Piloten. Auf SP9 verloren das Duo auf Klausz und Raimund rund 15 Sekunden, ein Teil davon war der Gewöhnungsphase an die Reifenkombination, geschuldet, ein Teil schlicht der falsche Wahl für die Bedingungen. Der erhoffte Schnee, damit der Vorteil der Winterreifen auf SP10, war leider zum Startzeitpunkt der Sonderprüfung weggefahren bzw. weggeschmolzen, zudem hatte es aufgehört zu schneien. Bereits nach dem Schotterteil war klar – falsch gepokert. Auf dem Bergabstück bis in´s Ziel sind die Winterreifen hoffnungslos überhitzt, Knobloch/Rausch hatten erneut 6 Sekunden und somit endgültig die Podiumschance verloren.“